37 Ansichtskarten

Nach erfolgreichem Medizinstudium in Europa kehrt Avery mit seiner Verlobten Gillian in seine Heimat nach Connecticut zurück, um sie seiner Familie vorzustellen, die er ihr gegenüber als "ein wenig exzentrisch" geschildert hat. Was die beiden dort tatsächlich erwartet, übersteigt jedoch allen Vorstellungen. Denn irgendwie ist zu Hause nichts so, wie er es in Erinnerung zu haben glaubte.

Die Mutter zeigt Anzeichen von Verwirrung, verwechselt Gillian ständig mit dem Hausmädchen und sieht auch sonst nur die schönen Seiten des Lebens. Der Vater spielt am liebsten nachts Golf. Die Tante betreibt eine Erotik – Hotline für sexuell frustrierte Senioren und die 97 jährige, tot geglaubte Großmutter ist gar nicht tot, sondern lebt friedlich in einer kleinen Kammer neben der Küche. Und was haben zu dieser ganzen Irritation auch noch die 37 Ansichtskarten auf sich ....?

 

Dieses ganz besondere Stück, das an die Komiktradition von Monty Python erinnert, ist skurril und romantisch zugleich. Es hat die glückliche Flucht des Menschen vor der Realität zum Thema - ein Thema, das schonungslos, überdreht aber auch unendlich zart behandelt wird. Michael McKeever hat damit eine herrlich schwarze Tragikomödie über eine Familie geschrieben, die ihre ganz eigene Art der Realitätsbewältigung gefunden hat, um nicht an der Welt "draußen" zu verzweifeln.

 

Regie: Norman Deppe

 

Mit: Fabian Pleiser, Julia Haarke, Katrin Federle, Bernd Pleiser, Anne Piwecki, Karla Henning-Jensen